Das Bücherregal in der Leseecke des BiWakblogs wird heute zum letzten Mal an einem Mittwoch mit einem weiteren Buch bestückt. Buchtipps kommen aus zeitlichen Gründen ab nächster Woche immer schon montags.

in der vergangenen Woche habe ich das im Titel des Artikels genannte Buch gelesen. Es ist als Taschenbuch und Ebook erhältlich. Meine Wenigkeit hat es z. B. im Kindleshop gefunden.

Die Autorin Doro May ist im Jahr 1955 geboren, war Lehrerin von Beruf, hat drei inzwischen erwachsene Töchter und arbeitet inzwischen als Schriftstellerin.

Ihre mittlere Tochter Tina hat das Downsyndrom und ist Autistin. Das vorgestellte Buch ist das zweite Buch über ihre besondere Tochter Tina. Das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede, hat als Hauptthema Erwachsenwerden und Erwachsensein von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen und wie Eltern das Erwachsenwerden und Erwachsensein ihrer besonderen Kinder erleben.
Doro May schreibt auf ihrer Homepage zu ihrem Buch: „Doro May erzählt von ihrer Tochter Tina (27), die mit Down-Syndrom und Autismus zur Welt kam: Als Tina vor 27 Jahren in meine ,heile Welt kam, hätte ich als unerfahrene Mutter eines besonderen Kindes gerne über die Themen gelesen, die mein Buch nun aufgreift: Sexualität bei Behinderung, Werkstätten für Behinderte, Lebenshilfe … Überhaupt hätte es mich getröstet zu erfahren, dass das Leben munter weitergeht, dass man interessante Menschen kennenlernt, dass man sich nicht mit dem besonderen Kind verstecken muss; dass man aber auch nicht so tun muss, als sei alles eitel Freud und Sonnenschein kurz: Ich hätte so ein Buch verschlungen!“

Und hier geht es lang zu der Webseite von Doro May, und zwar zu der Unterseite mit den Büchern: Werkverzeichnis von Doro May.

Meine Leseerfahrung

Das Buch beginnt mit der Schilderung eines Ausflugs, den Doro May mit der Wohngruppe, in der ihre Tochter Tina lebt, unternimmt. Die Fahrt in das Freilichtmuseum Kommern ist für Doro May der Anlass oder Ausgangspunkt, um über das Erwachsenwerden ihrer Tochter nachzudenken.

Obwohl ich wusste, dass dieses Buch das zweite Werk über Tina und das Leben mit Tina ist, habe ich mir zuerst dieses Buch ausgesucht. Denn derzeit sind Erwachsenwerden mit Beeinträchtigung und das Erwachsenenleben der Bereich, der mich bezogen auf meine Arbeit beschäftigt.

Das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede, ist meiner Meinung nach nicht nur für Eltern von Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung interessant, sondern für alle, die im Verwandten- und Freundeskreis, beruflich oder ehrenamtlich mit Menschen mit geistigen Behinderungen befasst sind oder sich einfach nur für das Leben verschiedener Menschen interessieren.

In das Leben ist schön, von leicht war nicht die Rede kommen alle wichtigen Themen des Erwachsenwerdens und Erwachsenseins vor: Sexualität, Arbeit, Umgang mit Verlusten etc. Es geht auch um die Fragen und Aspekte, die sich für das Erwachsenenleben von besonderen Kindern ergeben, Betreuung, Therapien usw. Und wenn ein Mensch erwachsen wird, sollte auch die Rückschau auf die Kindheit und Jugend nicht fehlen und die Vorausschau auf das, wie es im Leben weitergehen kann. Auch davon handelt das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede. So ist beispielsweise ein Kapitel der Kindheit und dem Leben von Schattenkindern, den Geschwistern von besonderen Kindern gewidmet. Einigen sehr hilfreichen Menschen sind viele Zeilen in diesem Buch gewidmet.

Mir hat die Mischung von Informationen und der Beschreibung von persönlich Erlebtem sehr gut gefallen. So finden sich im Buch viele Links und Buchtipps zu den verschiedenen Themen. Ich gebe das Leben ist schön, von einfach war nicht die Rede fünf von fünf Sternen.

Christiane Quenel I. A. BiWak der Lebenshilfe Gelderland